Palliative Care Level II 2025

In dem öden ausgestorbenen Himmel sitz auf eisernem Stuhl die letzte Göttin, die Notwendigkeit, mit ihrem traurigen Herzen.                                                                                                                                                                                                                                                            – Heinrich Heine –

Trostlose trösten
Trösten ist ein fundamentales Verhalten des menschlichen Wesens, wenn es auch mitunter eine schwere Aufgabe sein kann. Trostspenden ist kein Allheilmittel und erzielt nicht immer die gewünschte Wirkung. Die Kunst des Tröstens ist eine Balance aus Verständnis, Empathie, Nähe und Feinfühligkeit. Trösten ist nicht „Vertrösten“ oder „Trostpflaster“. Gehört das Trösten also zum Aufgabenbereich der Tätigen in der Palliativversorgung und der hospizlichen Begleitung? Trost spenden will gelernt sein.

Bedürfnisse der pflegenden An- und Zugehörigen in der Palliativversorgung
Der „Fokus auf die Welt“ der pflegenden An- und Zugehörigen lässt die systemischen Bezüge der Sozialen Arbeit besonders deutlich werden. Die ganzheitliche Betrachtung ist sowohl für die Person wie auch für das jeweilige Systems von großer Bedeutung. Hier ist die soziale Arbeit aufgrund der vielfältigen Kompetenzen und Methoden besonders gefordert; ihr obliegt die Beratung hinsichtlich der verschiedenen Möglichkeiten und Entlastungsangebote. Dies erfolgt im Tempo und im Sinne des Bedarfs sowie der Bedürfnisse der An- und Zugehörigen. Es gilt dabei sowohl frühzeitig Belastungen zu erkennen als auch komplexen Trauerprozessen entgegenzuwirken.

Überzeugungen, Leit- und Glaubenssätze
Überzeugungen, Leit- und Glaubenssätze bestehen aus Werturteilen und Funktionsbeschreibungen. Sie unterscheiden sich darin, in welchem Maße sie das eigene Handeln leiten oder nur einen Wissensstand darstellen. „Die Erde ist rund“ mag zunächst nur ein reiner Wissensstand sein, für Christoph Columbus war diese Überzeugung jedoch handlungsleitend. Leit- und Glaubenssätze beziehen sich darauf, wie etwas war (Vergangenheit), wie etwas ist (Gegenwart), wie etwas sein wird (Zukunft) oder wie etwas sein sollte (normativ, optional oder visionär). Sie sind Bewertungs- und Erwartungsschablonen, die wir auf unser aktuelles Erleben anwenden können. Leit- und Glaubenssätze treten immer als Set von (Teil-) Glaubenssätzen auf.

Ziele

Ausgehend von der Grundsituation in der Palliativversorgung und hospizlichen Begleitung, in der alles trostlos erscheinen kann, setzen sich die Teilnehmenden mit den Stufen des Tröstens auseinander, sie erschließen sich hilfreiche Strategien, um ungetröstete Menschen zu unterstützen und zu begleiten.
Die Teilnehmenden erlangen Wissen über die verschiedenen rechtlich verankerten Leistungs- und Unterstützungsansprüche, sie setzten sich mit der systematischen Erfassung von Belastungen und diesbezüglichen Risikofaktoren bei Erwachsenen, Jugendlichen und Kindern in ihren Rollen als pflegende und sorgende An- und Zugehörige auseinander, sie reflektieren die Mächtigkeit des Prinzips der Übertragung und Gegenübertragung für ihre berufliche Rolle, um weiterhin professionell handlungsfähig zu sein, sie können die Inhalte auf ihren Arbeitsalltag übertragen.
Die Teilnehmenden setzten sich mit den zwei Gruppen von Glaubenssätzen auseinander, sie reflektieren ihre eigenen Werturteile und erfahren, dass ihre Leit- und Glaubenssätze eine Sammlung zusammenhängender Überzeugungen sind, sie erkennen, wie sich ein Glaubenssatz in der konkreten Handlung in ihrer beruflichen Tätigkeit widerspiegelt, sie lernen die Struktur der logischen Ebenen kennen und können diese für sich im Arbeitsalltag nutzen.

Zielgruppe

Absolventen der Weiterbildung Palliative Care

Qualitätssicherung

Gemäß der gesetzlichen Grundlagen §39a, § 132a, §132d ff., §132 g gemäß §37b Abs. 1 und Abs. 2, SGB V wird die Qualitätssicherung durch jährliche Fortbildungsveranstaltungen für die Absolventen der multiprofessionellen Weiterbildung Palliative Care durch die Palliativakademie Rheinland sichergestellt.

Termine

12.05. – 14.05.2025

und

25.08. – 27.08.2025

und

29.09. – 01.10.2025      jeweils 28 Stunden

Kursgebühr

455 Euro

Die Abmeldung muss uns bis spätestens 4 Wochen vor Beginn der Veranstaltung in schriftlicher Form vorliegen. Bei Rücktritt zu einem späteren Zeitpunkt müssen wir die volle Kursgebühr berechnen.

Kursleitung

Ute Pelzer
zertifizierte Kursleiterin Palliative Care

Informationen und Anmeldung

Agnieszka Ziogas
Tel: 02151/5897-19/-0
ziogas@drk-schwesternschaft-kr.de

Melden Sie sich bitte schriftlich für Fort- und Weiterbildungen an. Laden Sie das PDF herunter, drucken Sie es aus und schicken Sie es ausgefüllt per Post oder Fax an uns.

Ort

DRK-Schwesternschaft Krefeld e.V.
Jakob-Lintzen-Str. 3
47807 Krefeld
Tel: 02151/5897-58/-0